Schernebecker
Dorfkirche
Die Schernebecker Kirche steht an der höchsten Stelle, des Ortes und ist der Mittelpunkt des Dorfes. Der ca. 34m hohe, schlanke Kirchturm ist weithin sichtbar. Der mittelalterliche Vorgängerbau stand an gleicher Stelle. Er wurde Ende des 19. Jh. abgerissen, weil die Plätze nicht ausreichten. Obwohl Schernebeck mit seinen teils sandigen, teils sumpfigen Böden nie ein reiches Dorf war, wagten sich die damaligen Kirchenältesten an einen Neubau in dieser (für diese Gegend) beeindruckenden Größe und Ausstattung. Unsere Kirche wurde 1896 im Stil der norddeutschen Backsteingotik gebaut, Vorbilder waren die Kirchen von Conrad Wilhelm Hase, dem Architekten der Wiederbelebung der Neugotik in Deutschland (siehe die Hase-Kirchen in Schönfeld und Vollenschier). Die Muster an den Wänden, Deckenteilen, Glasfenstern, Bankreihen und Altarraumfußboden waren alle aufeinander abgestimmt. Die dunkle Wandtäfelung, dazu passend der Altar, die Kanzel, das Taufbecken und das Lesepult, verleihen dem Kirchenschiff eine würdige, besondere Atmosphäre. Unter dem Chorraum befindet sich ein Keller, von dem aus die Kirche mittels 2er Holzöfen über Warmluftschächte beheizt wurde. Seit 1945 ist dieses Heizsystem nicht mehr genutzt worden.
In den Jahren der DDR konnten nur die dringendsten Reparaturen durchgeführt werden, so verlor die Kirche immer mehr ihr Aussehen: zerstörte Fenster, undichtes Dach, kaputter Fußboden, abgeblätterte Wandfarbe. Erst 2005 gelang es, durch Leader+, Lotto-Toto und Zuschüssen des Kirchenkreises Stendal, beträchtliche Mittel bereitzustellen, um den ersten Teil der Kirchensanierung in Angriff zu nehmen. Die Spendenbereitschaft vieler – auch ehemaliger Schernebecker – darf dabei nicht unerwähnt bleiben.
Vorrang hatte die Erneuerung des Turmes, mit Schieferdacheindeckung (wie ursprünglich gebaut), Überarbeitung der Fassade und neuem Innenputz. Auch der Innenraum der Kirche erhielt eine Generalüberholung. Alle 42 Fenster wurden erneuert, bzw. restauriert und von außen mit Sicherheitsglas versehen. Auch die Holzdecke musste teilweise ausgewechselt werden. Schließlich erfolgte die farbliche Neugestaltung der Wände. Im Zuge dieser Arbeiten wurde eine beheizbare Winterkirche unter der Empore errichtet, mit durchgehender Glaswand in Richtung Altar, auch an eine Toilette wurde gedacht.